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An Expertise by Hermann Voss
The Virtual Museum (Source: Nathalie Volle / Pierre Rosenberg, Jean Barbault (1718-1762), [Catalogue] Beauvais/Angers/Valence 1974/1975, No. 31 [see also p. 51]) An Expertise by Hermann VossNot necessarily a historian of female fashion Hermann Voss was undoubtedly a connoisseur of extraordinary qualities. Notorious for his association with the dark powers of history, his biography shows how ambiguous the historical field of connoisseurship is/can be (see the richly documented 2010 monograph on him by Kathrin Iselt).
A Berlin exhibition »Auf der im Sommer 1925 vom Kaiser Friedrich Museums Verein veranstalteten Ausstellung von Gemälden aus Berliner Privatbesitz fand ein dem Goya zugeschriebenes kleines Kostümbild allgemeine Beachtung. Obwohl mit dem Namen des Meisters signiert, schien es doch stilistisch auf einer so anderen Linie zu stehen, dass in hypothetischer Form anderen Namen in Vorschlag gebracht wurden, insbesondere der des Pietro Longhi. Vieles schien in der Tat für eine Entstehung des amüsanten und koketten Bildchens in Venedig, oder doch wenigstens in Italien, zu sprechen, nur dass der Name Longhi seinem besonderen miniaturhaft ziselierenden, mehr linearen als malerischen Charakter wiederum nicht allzu nahe kam.« (Picture: artactu.com) The browsing of a catalogue »An die künstlerische Individualität der ›Maja mit den roten Schuhen‹ (wie der offizielle Titel im Ausstellungskatalog hiess) wurde ich lebhaft erinnert, als ich beim Durchblättern der illustrierten Veröffentlichung der Sammlung Lord Leconfield auf das Kostümbild einer Cisterziensernonne traf, dessen Signatur »Barbault, Roma 1750« auf eine neue Fährte wies. […]« Voss’ hypothesis: Jean Barbault ([according to current opinion] 1718-1762); his costume pictures in print »Nähere Beschäftigung mit dem fraglichen Meister, Jean Barbault (c. 1705-1766), führte dann zu einem überraschenden Ergebnis. Barbault war geradezu ein Spezialist des weiblichen Trachtenbildes; u. a. sind 12 derartige Naturstudien nach ihm von Léon Gaucherel gestochen […]. Eine andere derartige Serie hat er in Gemeinschaft mit J.-B. Greuze für den Stich geschaffen, und in dieser befindet sich, nur verändert durch einen hinzugefügten architektonischen Hintergrund, die willkürlich so genannte »Maja«, allerdings mit dem prosaischer klingenden Titel »Bourgeoise de Bologne« […]. […] Abgesehen von der frei hinzuphantasierten Architektur hat der Stecher sich auch sonst kleine Veränderungen erlaubt. Diese haben aber ihren guten Grund darin, dass es in der graphischen Technik nicht möglich war, den eigensten malerischen Reiz des Bildes, der in der Gegenüberstellung zusammenhängender dunkler und heller Partien besteht, nachzubilden. So ist die fast ungegliederte, nur durch den pikanten Kontur wirkende schwarze Masse des Kostüms in einen ziemlich willkürlichen, unruhigen Faltenwurf aufgelöst, für den das Bild nur gewisse Hinweise bot. Der gleiche Wunsch nach graphischer Deutlichkeit hat auch den Hauptcharme des Köpfchens beseitigt, jene zarte Beschattung der Stirn- und Augenpartie, die neben der Verhüllung der einen Gesichtshälfte den Ausdruck der Koketterie so wirksam unterstützt.« […] [on the ›Cisterziensernonne‹ (No. 27 in Volle/Rosenberg)] Dismissing the Goya attribution and on dating »Wie unmöglich es ist, die sogen. Maja dem Goya zu lassen (an dessen Autorschaft m. W. allerdings ernsthafte Kenner nie recht geglaubt haben), bedarf keiner näheren Ausführung mehr. Wie die Schulzugehörigkeit, so erscheint auch die Datierung in einem neuen Lichte, denn da Barbault bereits 1766 gestorben ist, so ist das Bildchen, das der datierten Cisterzienserschwester bei Lord Leconfield so ausserordentlich nahesteht, offenbar nicht viel später als 1750 entstanden zu denken. Für eine so frühe Zeit scheidet Goya, dessen Kriterien Geburtsdatum 1746 ist, ohnehin völlig aus; einer rein nach stilgeschichtlichen Kriterien urteilenden Betrachtung scheint hingegen die neue Datierung ausserordentlich einleuchtend und bestätigt auch von dieser Seite her den einwandfrei festgestellten Tatbestand.« On the Psychology of Error (Source: Hermann Voss, Ein angeblicher Goya und sein wirklicher Meister, in: Repertorium für Kunstwissenschaft 48 (1927), pp. 104-108) Another version, not catalogued in Volle/Rosenberg (Picture: arcadja.com) (Picture: sothebys.com) MICROSTORY OF ART © DS |