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MICROSTORY OF ART MICROSTORY OF ART Für Hansjörg Schneider ›Jetz bini völlig falsch gfahre‹, brummte, sanftmütig, Hunkeler. Hunkeler und der Pirol(Bild: duden.de) ›Di dudlio‹, laut Vogelbuch, weiss Hunkeler… (Bild: srf.ch) Hansjörg Schneider (Bild: theater88.ch) Aber in Sachen Irrung und Verwirrung könnte man kann auch von einem Vorzug sprechen (und glücklich ist die Stadt, die Region, nein, das Land, das sich in einer Serie von Kriminalromanen aufgehoben weiss, wie das Dreiland in der Serie der Hunkeler-Krimis von Hansjörg Schneider; in denen der Fortgang der Ermittlung weniger von Bedeutung ist als die Millieuschilderung; und – in der Tradition von Simenon und Glauser – der Einblick in die menschlichen Verhältnisse). Rapsduft, Rapsluft haben wir geatmet, so schien es (es ist die Zeit der Aussaat), und später – im Vorübergehen – den Duft eher städtischer Gräser gerochen. Und Curryküche gesehen und gerochen, später, beim Theater, im Zentrum der Stadt. »Wie ich mit dem Rad zum Spitzwald gefahren und ins elsässische Neuwiller gewandert bin und mir dabei die nächsten Szenen ausgedacht habe.« (Bild: DS; gen Neuwiller; Zitat: Nilpferde unter dem Haus, S. 109f.) Und auf eine literarische Wanderung haben wir uns, zweimal, begeben. Eine Wanderung, die natürlich ins Territorium von Hunkeler führt. Aber dies ist bloss die eine Seite der Wanderung. Denn diese Wanderung führt überhaupt ins Territorium des Schriftstellers Hansjörg Schneider, der 1969, wandernd vom Spitzwald nach Neuwiller, Szenen des Theaterstücks Sennentuntschi entwickelt hat (und in seiner Dichterklause, in Neuwiller, dann aufgeschrieben hat). Mit dem Sennentuntschi, der Zentralfigur einer alpinen Sage, hat diese Wanderung, oberflächlich betrachtet, wenig zu tun. Nichts verweist im Allschwiler Wald auf alpine Szenerien. Maisfelder passieren wir, sehen Grasböschungen, orientieren uns an Waldlichtungen, Waldformationen und -rändern, mit einem Wort, wandeln auf dem Herrenweg, zwischen Allschwil und Neuwiller. Herkommend von Basel. Oder herkommend von Oberwil. In beiden Richtungen lässt sich diese Wanderung machen (die wir, dementsprechend auch zweimal gemacht haben, in beiden Richtungen). Und auf alle Fälle können wir Orte passieren, die man literatische Kraftorte nennen könnte; Orte, die nicht aufdringlich sind und darauf drängen, von sich reden zu machen. Sondern uns in Ruhe lassen, Stille bieten (vielleicht, wenn nicht ein Flugzeug den Himmel, im Steigflug, emporkriecht), und einen Wanderer zu sich selbst kommen lassen, der auch hienieden auf Erden genug zu denken findet. * »Spätsommer, Frühherbst und das, was zwischen ihnen beiden liegt. Eine ganz kurze Spanne Zeit im Jahre. Möglicher Startpunkt I: Spitzwald oder Pittoreskes Dreiland I: der Allschwiler Wasserturm; Klänge mischen sich hier: ein Hahn kräht, vom Wald her das Lärmen der Pfadfinder; in der Nähe: Musiker testen ihr neuestes Equipment, psychedelischer Mix; das Restaurant Spitzwald geschlossen, vor der Neueröffnung stehend (alsbald?) (Bild: DS) Möglicher Startpunkt II: Beim Gymnasium Oberwil; ›ob Regen kommt?‹, frägt Hunkeler… (Bild: DS) Literarische Kraftorte, zwischen Neuwiller und Allschwiler Wald; still-philosophische Pferde, auf sich selbst verwiesen, teilweise mit Scheuklappen (oder Augenblende) (Bild: DS) Der Herrenweg (Kraftort? Ein Modewort, murrt Hunkeler) (Bild: DS) »Der Pirol ist der letzte Zugvogel, der bei uns eintrifft. Er ist auch der Erste, der wieder abhaut. Man sieht ihn nicht, da er sich oben in den Laubkronen aufhält. Sein Flöten wird im Vogelbuch mit ›di dudlio‹ umschrieben. In Wirklichkeit kling es ganz anders. Ein voller, sonorer Klang, weich wie eine Oboe.« (Bild: DS; Zitat: Nilpferde unter dem Haus, S. 203f.) Dreimal Dreilandhimmel; I: Klassischer Expat-Blues (also sprach Hunkeler) (Bild: DS) II: Stairway to Dreilandhimmel… (ach, ›stairway‹ heisst ja nicht ›Leiter‹, hier irrt Hunkeler; ein Turm bietet dem Auge Halt) (Bild: DS) III: Obstbaum mit Wolkenkrone; Dreilandhimmel über Gymnasium… (doch wer hat bloss dieses Gymnasium dorthin…, und hier schweigt Hunkeler) (Bild: DS) Schlusspunkt: Dreiland psychedelisch (Büffelherde in Bewegung, im ehemaligen Schiessstand Allschwiler Weiher) (Bild: DS) Pittoreskes Dreiland II: Irregulär auftretender Hohlraum im Untergrund, mustergültig gesichert (Bild: DS) Literatur: Blick auf Neuwiller, erneut: still-philosophische Pferde; im Hintergrund der Wasserturm von Schönenbuch (Bild: DS) MICROSTORY OF ART © DS |